Würde jede Frau ein Dirndl tragen

Dann gäbe es keine Hässlichkeit mehr auf der Welt. Ein Zitat von Vivienne Westwood aus dem Jahr 2001, von dem Gexi Tostmann bei unserer Führung durch das Museum der Bandlkramerey am 7. Mai 2018 erzählte. Wir erlebten eine sehr persönliche Führung mit Einblicken in die Familiengeschichte, die Zeit der Sommerfrische und die Erfolgsgeschichte der Unternehmerinnen Marlen, Gesine und Anna Tostmann im Wandel der Zeit.

Die Geschichte der Verbindung des Hauses Tostmann mit der Modeschöpferin Vivienne Westwood und ihrem Mann Andreas Kronthaler möchte ich Ihnen nicht vorenthalten und zitiere dazu den vollständigen facebook Texteintrag von Anna Tostmann-Grosser:

„Würde jede Frau ein Dirndl tragen, gäbe es keine Hässlichkeit mehr auf der Welt!“. Als Vivienne Westwood 2001 diesen Satz bei einer Podiumsdiskussion in Bad Aussee sprach, hat sie wohl kaum damit gerechnet, welche Wogen er einmal schlagen würde.

Es gibt wahrscheinlich kaum einen Dirndlhersteller, der sich dieses Zitat nicht irgendwann auf die Fahnen schrieb und das Dirndl erlebte einen Aufschwung ungeahnten Ausmaßes. Ob Vivienne Westwood, in Anbetracht der darauffolgenden Entwicklung („Dirndl“ aus Fernost überschwemmen den Markt und die unzähligen Oktober- und sonstigen Feste…) heute noch das selbe sagen würde, wage ich zwar manchmal zu bezweifeln doch ihre grundsätzliche Begeisterung fürs Dirndl und die Tracht ist ungebrochen. So machte sie sich vergangenen Sommer, gekleidet in einer historischen Lederhose, gemeinsam mit ihrem Tiroler Ehemann Andreas Kronthaler auf den Weg nach Österreich um Ideen zu sammeln. Seit 2010, als Vivienne und Andreas mit dem „Emilie Flöge Preis“ ausgezeichnet und zum „Botschafter der Tracht“ ernannt wurden, vereint unsere Häuser eine starke Verbundenheit, nicht zuletzt durch eine ähnliche Unternehmensphilosophie und weltanschauliche Aspekte.
2016 besuchten die beiden erstmals die Bandlkramerey in Seewalchen, probierten begeistert Raschpatschen und bewunderten die Bregänzerwälder Juppe. Heuer statteten sie dem Hause Tostmann einen noch viel ausgiebigeren Besuch ab und gemeinsam mit meiner Mutter und den Kolleginnen aus der Masswerkstatt tüftelte man im Stofflager und Archiv und unsere Schneiderinnen durften zu Taten schreiten. Die Ergebnisse, ein bis vergangenen Samstag wohl gehütetes Geheimnis, wurden dann im Zuge der Pariser Fashionweek unter dem Titel „Andreas Kronthaler for Vivienne Westwood“ bei einer imposanten Show präsentiert. Und hier kam dann meine Wenigkeit zum Einsatz. Eine zugegebenermaßen nicht ganz faire Arbeitsaufteilung. Meine Mutter überlies mir mit den Worten „ich bin zu dick für Paris“ (ich habe ihre Erlaubnis, sie zu zitieren!) den Vortritt und die Einladung. So kam ich in den einzigartigen Genuss, etwas zu erleben, was man sonst nur aus dem Fernsehen kennt und sicherlich einen Höhepunkt unserer Unternehmensgeschichte darstellt, war Tostmann doch ganz offiziell als Kooperationspartner angeführt und zieren die fünf Modelle neben dem „A&V“ (Andreas und Vivienne) auch das „Tostmann“ Etikett. Bei der Show wurden generell stark trachtige Elemente aufgegriffen, so waren Trachtenstutzen sowohl an Damen- als auch Herrenbeinen zu sehen und die klassischen Seidentücher mit Knüpffransen zierten so manchen Hals der Models und selbst Vivienne nahm den tosenden Applaus des begeisterten Publikums in einer Westwoodschen Dirndlkreation entgegen. Die Herzlichkeit des Westwood Teams und dessen Begeisterung über die Arbeit unserer Schneiderinnen taten ihr Übriges, diesen Ausflug nach Paris als ein Erlebnis der besonderen Art in Erinnerung zu behalten. DANKESCHÖN!“ (Anna Tostmann-Grosser)

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