Dr. Alfred Weidinger zu Gast in Seewalchen

Bei prachtvollem Sommerwetter lud der Verein Klimt am Attersee am 13. Juli 2018 seine fördernden Mitglieder zu einem Empfang in die Villa Paulick. Ehrengast war Dr. Alfred Weidinger, Direktor des Museums der Bildenden Künste Leipzig, der anschließend in der Bandlkramerey sein neuestes Buch „Klimt-Die Biografie“ vorstellte.

Herzlichen Dank an Susanne und Markus Messner, an Anna und Gexi Tostmann und an Erich Weidinger, die gemeinsam mit dem Verein Klimt am Attersee zu der Veranstaltung einluden.

Unser Dank gilt auch:
Dem Team der Firma Tostmann für die perfekte Organisation.
Dr. Susanna Bichler-Rosenberger, Kunsthistorikerin aus Wien, für Ihren gelungenen Bericht.
Evi Ebetsberger für die professionelle Unterstützung bei unserem Empfang.
Michael Maritsch, Fotograf in Schörfling, für die wunderbaren Fotos.

Alfred Weidinger, gebürtiger Seewalchener und nach Positionen als Vizedirektor von Albertina und Belvedere seit einem Jahr Direktor des Museums der Bildenden Künste Leipzig, unterstrich seine jahrzehntelange Auseinandersetzung mit Gustav Klimt und erläuterte markante Passagen aus dem Buch in einem ebenso spannenden wie anekdotenreichen Vortrag.

Weidingers Interesse für Gustav Klimt begann während seines Studiums an der Universität Salzburg. Seine Diplomarbeit verfasste er über Klimts Landschaften. Noch als Student wagte er sich mit einer Gruppe Gleichgesinnter, darunter sein Bruder Erich, an eine Klimt –Ausstellung, für die ihm Eri Messner die Villa Paulick als Ausstellungsort zur Verfügung stellte. Die Studentenausstellung in Seewalchen wurde zu einem überwältigenden Erfolg und generierte innerhalb weniger Wochen mehr Besucher als die zeitgleich stattfindende OÖ Landesaustellung.

Markante wie auch pikante Passagen aus dem gemeinsam mit Mona Horncastle verfassten Buch über Gustav Klimt, die Alfred Weidinger mit viel Detailwissen nacherzählte, führten auch bei Klimt-Kennern im Publikum zu neuen Erkenntnissen. Etwa, wie sich Klimts Verhältnis zu Frauen im Gegensatz zum Erotizismus von Egon Schiele charakterisieren ließe. Auch die Frage nach Klimts Beziehung zu Emilie Flöge, zu Alma Mahler und den Müttern seiner unehelichen Kinder ließ Weidinger nicht undiskutiert. Lang publizierte Erkenntnisse neuerlich zu hinterfragen und in neuem Licht darzustellen, ist die Herangehensweise des Kunsthistorikers an seine Themen. Seine Arbeitsweise ist durch ungewöhnliche Fragestellungen und umfangreiche Recherchen charakterisiert.

Weidinger knüpft auch Verbindungen zwischen Klimt und seiner heutigen Wirkungsstätte in Leipzig. Eines der nächsten Ausstellungsprojekte Weidingers in Leipzig gilt Max Klinger, einem Säulenheiligen der Wiener Secessionisten unter Gustav Klimt, dessen monumentale Beethoven-Skulptur in der legendären Beethoven-Ausstellung von 1902 eine Hauptrolle spielte.

Das zahlreich erschienene Publikum in der Bandlkramerey honorierte Weidingers Vortrag mit gespannter Aufmerksamkeit und belagerte den Kunsthistoriker im Anschluss an den Abend mit zahlreichen Signaturwünschen.

(Dr. Susanna Bichler-Rosenberger)

 

Fotocredit: Michael Maritsch
                    Fotocredit: Mag. Leo Gander:

 

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